... der götter (oder wie sloterdijk (Vom göttlichen Wahnsinn) sagt: ihre indifferenz, d. h. ihre gleichgültigkeit den menschlichen schicksalen gegenüber) wiederholt sich in den freundschaften der menschen untereinander, nämlich dort, wo oder dann, wenn die (notwendige) phase eintritt, in der sich die beteiligten freunde/freundinnen als voneinander verschieden nicht nur erleben, sondern in dieser wahrnehmung der verschiedenheit auch ein einander-fremdsein wiederzufinden hoffen, das den zauber, der jedem anfang innewohnt, ausmacht und ohne das die liebe nicht zu haben ist - und das ist der göttliche moment, nach dem so viele unglückliche menschen süchtig sind in einer art verlorenem liebeswahn, die immer wieder neue lieben beginnen und die, sobald sie in vertrautheit umzuschlagen drohen, reißaus nehmen müssen.
merke, alle göttliche liebe, jedenfalls alles, was unter solch einem begriff und ihm verwandten wendungen veranstaltet wird, ist von dieser göttlichen indifferenz (oder auch: asozialität)
bei aller gefährlichkeit dieser essenz (der göttlichen indifferenz) soll hier doch der überzeugung ausdruck verliehen sein, dass ein klitzekleiner tropfen eben dieser essenz jede liebe und jede freundschaft erst erträglich und lebbar werden lässt
gerade in einer engsten und vertrautesten beziehung sollten letzte geheimnisse nicht unnötig preisgegeben oder umgekehrt auch jeweilige erpresserische insistenzen abgewehrt werden, mit denen die freunde sich die luft zum atmen nähmen: sag mir alles oder ich glaub dir deine liebe nicht
Freitag, 11. April 2008
DIE ASOZIALITÄT ...
um
11:08
Labels:
freundschaft,
gleichgültigkeit der götter,
indifferenz,
liebe
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3 Kommentare:
Lieber Wortumdreher,
wenn ich auch die vorhergehenden Texte nicht ganz nachvollziehen kann ... dazu fehlt mir das Müh-lrad der Geduld ... möchte ich mich für diesen bedanken. Hat mir ne gute Stunde Beziehungsdiskussion erspart. Jetzt ist nämlich Schluß mit Lustig und seine Brüdern.
Interessant dazu auch ein Text, den ich auch nicht verstehe, nämlich von Jaques Derrida.
ich zitiere sekundär: Bereits an diesen Texten wird deutlich, dass Derrida vor der Aufgabe steht, Welterschließung und Wahrnehmung von Identität und Kontinuität herzuleiten, ohne das Modell eines einheitlichen Ursprungs des Seins zu bemühen. "Différance" (von différer, in der Doppelbedeutung "aufschieben", "verzeitlichen" und "nicht identisch sein", "anders sein") wird von Derrida als Vokabel des Übergangs zwischen Metaphysik und Spur konzipiert, die sich ständig in einer Kette von Aufschüben und Supplementen auflöst. Sie ist nicht Sprache, sondern das Spiel, das die Sprache im Sprechen zulässt und zugleich das Sprechen von der Sprache abhängig macht. Häufig unberücksichtigt bleibt, dass es, zugespitzt gesagt, bei diesem Konzept auch um die Differenz des einen Buchstabens, des Buchstabens "a", geht (von "différence" zu "différance").
einmarkus
Kalasse
Kalasse
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